Rasse: Boxermischling
Standort: Spanien
Pflegestelle:
Alter/Geburtsdatum: 01.2012
Eigenschaften:
verträglich mit Hündinnen, verträglich mit Rüden, katzenverträglich, kinderlieb
GRINGO
Geschlecht: männlich
Kastriert: ja
Rasse: Mischling
Alter: geb. ca. 01/2013
SH: ca. 55 – 58 cm
braun und gestromt
Katzenverträglich
Aufenthaltsort: Tierheim Albolote/Granada, Spanien
Powerpaket Gringo sucht sportliche, standfeste Familie!
Gringos Vorgeschichte:
Es gibt eine Fotoliste, auf der wir die Hunde und Katzen, die in Albolote leben, monatlich erfassen. Gringo taucht zum ersten Mal bereits im Jahr 2013 auf einer Fotoliste auf, vor zwei endlos langen Jahren. Geboren wurde der hübsche Rüde wohl Anfang des Jahres 2012. Kollegen fanden den armen Kerl in erbärmlichem Zustand in einem Dorf bei Granada. Ein Paar hatte Gringo als Welpen aufgenommen. Als sie sich trennten, behielt der Mann Gringo, um seiner Frau eins auszuwischen, die ihren Liebling gerne mitgenommen hätte. Gringo durfte also nicht bleiben, weil er geschätzt und geliebt wurde, sondern weil er als Druckmittel und Machtbeweis herhalten sollte. Keine gute Kombination. Und so kam es, wie es kommen musste: Irgendwann wurde der „Besitzer“ es leid und Gringo landete auf der Straße, wo er – noch nicht einmal ein Jahr alt – ums Überleben kämpfen musste. Anwohner haben uns seine traurige Geschichte erzählt, als die Kollegen den fast verhungerten Gringo aufgelesen hatten.
Verhalten zu Menschen generell:
Seine Erlebnisse sind nicht spurlos an Gringo vorbeigegangen. Er mag zwar nach wie vor Menschen sehr gerne, aber er ist vorsichtig geworden, sein Vertrauen hat gelitten. Er geht also nicht von sich aus auf Fremde zu und ist eher unabhängig, hat seinen eigenen Kopf. Wenn man ihn aber zu sich ruft, kommt er gerne und lässt sich streicheln und verwöhnen, dann kann er die ungewohnte Zuwendung und Zeit, die man ihm schenkt auch genießen.
Gringo ist aber auch ein stattlicher, aktiver, junger Kerl und oftmals recht grobmotorisch, wenn es ums Spielen geht. Der temperamentvolle Gringo kommt mit den zwei Stunden Freilauf, die er täglich nur hat, natürlich überhaupt nicht zurecht und wirkt – vielleicht auch deshalb – immer unterfordert, nicht ausgelastet, überdreht. Vor lauter Begeisterung, dass man ihm dann aber doch ein paar Minuten Zeit schenken kann, schießt er dann auch übers Ziel hinaus. Es braucht also buchstäblich Standfestigkeit im Umgang mit Gringo, der gar nicht einschätzen kann, wieviel Kraft da in ihm steckt. Logischerweise macht sein Tierheimaufenthalt die Situation für ihn natürlich nicht besser …
Kinderverträglichkeit:
Aufgrund seiner Power und seiner manchmal recht rüpelhaften, tollpatschigen Art sollte Gringo sicher erst zu Kindern ab dem Teenageralter vermittelt werden.
Wesen:
Wie geschildert ist Gringo ein unterfordertes Powerpaket mit durchaus eigenem Kopf, trotzdem aber immer sehr, sehr lieb und anhänglich zu seinen Pflegern. Ein toller Kerl und sicher ein dufter Kumpel, wenn er denn endlich ein Zuhause bei den „richtigen“ Menschen finden würde.
Verträglichkeit:
Mit seinen Artgenossen ist Gringo sehr verspielt, wenn auch hier etwas übermotiviert. Wenn er 2 x täglich für eine Stunde in den Auslauf darf, ist er überglücklich, nicht eine Minute davon möchte Gringo missen, er flitzt, rennt, tobt, spielt begeistert mit allem was er findet und ist immer der letzte, der in den Zwinger zurückkehrt, um die rare Zeit bis zum letzten Moment auszunutzen. Im Sommer stellen wir oft Wasserbecken in die Ausläufe, das liebt Gringo – ebenso wie das Bällchen-Spiel. Es bricht unseren Kollegen jedes Mal das Herz, wenn sie Gringo wieder in seinen Zwinger schicken müssen, so unglücklich wirkt er dann.
Seinen Auslauf teilt sich Gringo mit einer gemischten Gruppe Rüden und Hündinnen, kommt – bis auf einen Rüden, der seinerseits andere Jungs nicht so gerne mag, auch mit beiderlei Geschlechtern gut zurecht. Gringo könnte also auch zu einem anderen Hund vermittelt werden, sofern dieser ebenfalls etwas robuster ist. Auch unter Katzen zeigt er sich relativ gelassen.
Erfahrungen beim Spaziergang / Autofahren?
Leider sind regelmäßige Spaziergänge mangels Gassigängern in Spanien kaum möglich, wir versuchen aber trotzdem immer wieder, die Hunde auch außerhalb des Tierheims zu testen, um ihre Reaktionen „draußen“ beschreiben zu können.
Gringo hat gelernt, vernünftig an der Leine zu gehen. Weil wir nur sehr wenige Gassigänger haben, kommt er selten in den Genuss eines Ausflugs und ist deshalb natürlich anfangs aufgeregt und stürmisch, wenn er das ungeliebte Tierheim verlassen darf. Das kann man ihm kaum verdenken! Aber Gringo entspannt dann auch recht schnell, folgt den Ansagen seines Gassigängers, achtet auf ihn, hält an, wenn dieser anhält usw. Gringo macht das wirklich toll! Er hat beim Spaziergang weder Angst vor fremden Menschen, fremden Hunden, noch vor ungewohnten Geräuschen. Er ist immer interessiert und neugierig an allem, was ihm begegnet, ganz egal ob Mensch, Tier, neue, aufregende Gerüche, usw. Er kommt im Tierheim wirklich viel zu kurz.
Tierhilfe Hegau
AnsprechpartnerIn: Anja Keller
Tel.-Nr.: 0172/1687697
anja@tierhilfe-hegau.de
Veröffentlicht am: 21. Dez 2015